Terramaster F2-220 – Home NAS Server mit Openmediavault

Den Terramaster F2-220 habe ich schon eine Weile im Einsatz und leistete auch immer gute Dienste und für rund 100 Euro damals auch ein echtes Schnäppchen gewesen, welches wohl bis heute kaum jemand auf dem Schirm hat. Es gibt 2 HDD Bays, 2 GB DDR3 Ram und ein 2,4 Ghz Dual Core Celeron vom Werk aus und damit schon eine sehr gute Ausstattung. Andere NAS Systeme bieten bei weitem nicht diese Ausstattung und deswegen legte ich mir diese damals als Austausch für ein Synology System zu.

Als Betriebssystem kommt hier TOS 3.0  zum Einsatz. Ein wirklich gutes System wenn man nichts verändern möchte oder wirklich nur Filesharing / Medienserver für das Heimnetz benötigt.

Übersicht Terramaster F2-220

  • Intel Celeron J1800, Dual Core 2,41 GHz
  • 2GB RAM (max. 4GB, erweiterbar mit einem 2GB DDR3L SO-DIMM Modul)
  • 20 TB Storage (max. 2x 10TB HDD)
  • Gigabit LAN
  • 1x USB 2.0 und USB 3.0 + interne USB Schnittstelle

Ich war auch wirklich echt zufrieden nur merkte man schon, dass bei meinen Anforderungen einiges nicht umsetzbar war oder der RAM etwas knapp wird. Ein SSH Zugriff gibts zwar aber man ist schon sehr eingeschränkt da man eigene Software nur schwer bis gar nicht installieren kann.

Ich hab also ein wenig im Netz recherchiert und ein paar nette Hinweise gefunden. Das Terramaster F2-220 hat einen leeren Slot für ein kleines DDR3 RAM Modul. Zwar funktionieren nur 2 GB Module aber das verdoppelt zumindest den RAM.

Weiterhin bietet das Ding eine interne USB Schnittstelle. In dieser steckt ein USB Stick mit dem TOS System. Einige andere haben bereits andere Systeme installiert und es läuft auch einwandfrei. Oben drauf hat das Board auch noch einen VGA Anschluss an dem man auch eine Ausgabe auf nen Monitor bekommt. Damit kann man auch ins BIOS, ja das Ding hat ein echtes Bios.

Mein nächster Schritt war also der Gang zu Amazon um ein paar Sachen zu ordern.

Shopping Tour

Als RAM griff ich zum Transcend Arbeitsspeicher 2GB (1333MHz) für rund 30 Euro. Dann brauchte ich noch ein VGA Adapter den ich aufs Board stöpseln kann für rund 3 Euro. Weiterhin brauchte ich noch eine 60 GB SSD (35 Euro) und einen USB Adapter (9 Euro)um diesen an die interne USB Schnittstelle anzuschließen.

Ich nahm als SSD und USB Adapter echt das billigste was ich finden konnte. Schließlich soll da „nur“ das neue System drauf. Ihr könnt da natürlich auch jede andere Platte nehmen. Wichtig ist nur, dass Ihr keinen USB Stick nehmt. USB Sticks finden es nicht so toll wenn da permanent drauf geschrieben wird (das Originale TOS System installiert sich auf die Festplatten die eingeschoben werden) und da kann es durchaus passieren, dass nach ein paar Wochen der Stick hinüber ist.

Umbau am Terramaster F2-220

Ok, Pakete sind alle da und es geht an den Umbau. Zuerst werden 4 Schrauben an der Rückseite gelöst und entfernt. Dann einfach den Deckel abziehen aber aufpassen, dort ist ein Lüfter eingebaut und das Kabel geht logischerweise zum Board des Terramaster F2-220.

Als erstes wird auf der Unterseite des Boards der RAM eingelegt.

TerraMaster-2GB-Transcend-Modul

 

Dann gibts noch das VGA Kabel auf den vorhandenen Anschluss an der Oberseite des Boards. Zeitgleich entfernt man den USB Stick der zwischen dem HDD Käfig und dem Board ist und schließt den USB Adapter + SSD an den gleichen Anschluss an.

TerraMaster-VGA

Das war es auch fast. Wenn man den VGA Anschluss auch im zusammengebauten Zustand erreichen will, kann man den Anschluss nach hinten raus neben den Lüfter legen und dort montieren. Löcher etc. muss man allerdings selbst Bohren. In meinem Fall habe ich das nicht getan. Ich hab es offen für die Installation liegen lassen und erst im Anschluss wieder zusammengebaut. Der VGA Adapter wurde nach Abschluss der Installation entfernt.

 

Openmediavault auf Terramaster F2-220 installieren

Da gibt es mehrere Wege. Einer führt über die Installation in Virtualbox und das schreiben des Images auf die Festplatte. Das funktioniert allerdings nur wenn das Terramaster F-220 neu oder die Platten noch nie unter TOS initialisiert wurden. Dies ging bei mir natürlich nicht mehr da ich das System schon eine Weile im Einsatz hatte und immer TOS gebootet wurde.

Der andere Weg ist der der auch bei mir funktionierte ist fast genauso einfach. Zuerst wird das ISO von Openmediavault heruntergeladen. Zu finden ist die aktuellste Version auf der Downloadseite von Openmediavault. Im Anschluss braucht man einen USB Stick und ein Tool wie Unetbootin mit dem man das ISO bootfähig auf einen USB Stick schreiben kann.

Der Rest sollte eigentlich Standard sein. Den Stick mit dem Image an einen freien USB Slot am Terramaster F2-220 anschließen und auf dem anderen Slot eine Tastatur und nicht vergessen einen Monitor an den VGA Ausgang anzuschließen. Im Anschluss das Terramaster F2-220 einschalten und mit „ENTF“ ins Bios gehen. Dort die Bootreihenfolge ändern und von dem USB Stick mit dem Image Booten lassen. Speichern und schließen. Die Installation erfolgt nach einem Reboot des Systems und ist identisch mit jeder anderen Debian Installation. Nach Abschluss der Installation muss man wieder ins BIOS und die Bootreihenfolge so anpassen, dass nun von der SSD Platte gebootet wird. Nach einem Restart bootet dann das System mit Openmediavault und Ihr könnt die Installation von jedem Rechner im Netzwerk abschließen indem man die IP des Terramaster F2-220 in den Browser eingibt.

Die gesamte Verwaltung könnt Ihr über den Browser und SSH erledigen. Somit könnt Ihr zum Abschluss das Terramaster F2-220 wieder zusammenbauen und in irgendeine Ecke stellen um es im Betrieb zu lassen. Ein paar Anpassungen wie statische IP etc. sollte man noch vornehmen aber das macht ja jeder wie er meint.

Auf diesem Weg könnt Ihr übrigens jede beliebige Software / Betriebssystem installieren. Selbst Windows 7 lief auf dem Ding, wenn auch nicht flüssig.

Fazit

Ich setze das System so jetzt seit ca 6 Wochen ein und bin absolut zufrieden. Den Originalen USB Stick mit dem TOS habe ich zur Seite gelegt falls ich doch mal sehen will was aus dem TOS so geworden ist. Ich bin absolut zufrieden und der Aufwand lohnte sich in jedem Fall. Nicht nur das ich endlich Debian als Grundsystem habe, ich bin auch alle Hersteller Restriktionen los geworden. Auch wenn diese durchaus berechtigt sind und für den normalen Anwender wohl keine Rolle spielen.

Einer von vielen positiven Nebeneffekten ist die deutliche Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeiten. TOS schaffte es in meinem Netzwerk nie über 50 MB/s. Mit Openmediavault liege ich im Durchschnitt bei 200 MB/s und das out of the Box. Ich bin gespannt was da noch alles geht wenn man ein wenig Optimierungsarbeit geleistet hat.

Mit Openmediavault auf dem Terramaster F2-220 bin ich nun noch glücklicher über mein Schnäppchen von damals und weiß das ich für den Preis nichts vergleichbares von Qnap, Synology oder wie sie alle heißen, finde.

 

Was ist eigentlich Openmediavault

Nun ja, Openmediavault ist ein einfach zu bedienende NAS Software die auf einem Debian System ausgeführt wird. Die Konfiguration erfolgt hier komplett über die Weboberfläche. Es gibt zahlreiche Plugins wie den Plexmediaserver, Teamspeak, Nginx, MySQL,Rsync usw.

Out of The Box gibt es NFS Shares, Samba/CIFS Shares, Userverwaltung, FTP, Rsync, SSH und vieles mehr. Das Plugin System erlaubt es dieses System beliebig zu erweitern und so zum Beispiel auch eine LAMP Umgebung über Openmediavault zu verwalten oder VDR Systeme etc. PP.

Mehr Infos dazu findet man direkt auf der Homepage openmediavault.org

Wie immer stehe ich bei Problemen oder Fragen per Kommentar oder E-Mail zur Verfügung.

In diesem Sinne happy Homesharing

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2 Gedanken zu „Terramaster F2-220 – Home NAS Server mit Openmediavault“

  1. Hallo,

    sehr gute Anleitung.
    Ich habe auch OMV am Laufen auf der F2-420.

    Ich hätte da noch eine Frage:
    Wie hast du das Problem „LED’s an der Frontseite“ gelöst?
    Aktuell gehen sie mit OMV out of the box nicht wirklich.

    Grüße
    Werner.

    Antworten
    • Hi Werner,

      danke.
      Das Problem mit den LED’s habe ich mir bislang nie angesehen da es mir egal ist ob diese leuchten oder nicht. Das Ding steht bei mir eh so das man weder etwas sieht noch etwas hört.

      Antworten

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